Kurpark

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Wiederaufbau

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Wiederaufbau

Wiederaufbau des Kurparks von Bad Neuenahr-Ahrweiler in Anlehnung an den historischen Bestand sowie den bereits erarbeiteten und beschlossenen Plänen zur Landesgartenschau 2022. Dabei spielen Anforderungen an den Hochwasserschutz ebenso wie Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine wichtige Rolle.

Die 1858 als Kurgarten und später als Kurpark angelegte Grünfläche erstreckt sich innerhalb des Kurbezirkes von Bad Neuenahr entlang des rechten Ahr-Ufers und nimmt eine bedeutende städtebauliche Schlüsselfunktion ein. Das Areal des Kurparks war Bestandteil der geplanten 5. rheinland-pfälzischen Landesgartenschau im Jahr 2022. Die Planungen und Umbaumaßnahmen wurden jedoch aufgrund der Flutkatastrophe im Juli 2021 gestoppt. Der Kurpark hat infolge der Überflutung erheblichen Schaden erlitten. Nach vorübergehenden Maßnahmen zur Wiederherstellung der Nutzbarkeit und Sicherstellung der Verkehrssicherheit erfolgt nun eine nachhaltige Rekonstruktion der Parkanlage. Die Maßnahmen gliedern sich in drei Teile, welche inhaltlich und räumlich eng miteinander verbunden sind: Der Kurpark, der Mühlenteich (Gewässer 3. Ordnung) und der Parkplatz Oberstraße.

Die Gestaltung der Freianlage orientiert sich in ihren Grundzügen sowohl an dem historischen Bestand vor der Flut als auch an den bereits im Rahmen der Vorbereitungen für die Landesgartenschau 2022 erarbeiteten und beschlossenen Plänen. Im Vordergrund der Planung steht die Schaffung von großflächigen und gepflegten Parkbereichen mit freien Sichtachsen und ausreichend Aufenthaltsflächen für Sitz- und Liegemöglichkeiten. 

Darüber hinaus bietet der Park nicht nur Erholungsmöglichkeiten. Als Gegengewicht zu den klassischen Elementen des Landschaftsparks wird das Areal in seinem östlichen Teil durch eine großzügige Veranstaltungsfläche komplementiert. Diese Platzfläche wird an der östlichen, südlichen und westlichen Seite durch die beiden Kurgebäude und deren architektonischen Elementen wie Wandelgang und Lenné-Pavillon gefasst. Im nördlichen Bereich ist sie durch ein Ensemble aus einer ausgedehnten Sitzstufenanlage entlang des Mühlenteichs und einer großzügigen, ebenerdigen Brunnenanlage geprägt. Um der Bildung eines Hitzehotspots in den Sommermonaten entgegenzuwirken, ohne die Funktionalität des Platzes einzuschränken, werden im Bereich des Springbrunnens mobile Grünelemente in Form von Pflanzkübeln platziert.


Kurpark Bad Neuenahr-Ahrweiler
Ort: Bad Neuenahr-Ahrweiler
Auftraggeber: Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler
Marketing GmbH
Fläche: 40.000 m²
Leistungen: Objektplanung Frei- und Verkehrsanlagen
Planung: seit 2024
Visualisierungen: Rendercircle
Stand Entwurf

Neben den formalen Strukturen des Pleasuregrounds im östlichen Teil ist der westliche, landschaftliche Parkbereich durch großzügige Rasenflächen und strukturgebende Pflanzflächen aus Wildblumen oder Stauden geprägt. Die bestehende Gehölzstruktur wird durch die Neupflanzung weiterer Bäume ergänzt. Das vorhandene Wegenetz wird aufgegriffen und in Teilen optimiert. Hierdurch entsteht eine solide Wegestruktur, die alle Flächen miteinander verknüpft, klar definierte Eingangsbereiche markiert und eine Erschließung des Kurparkes über Wege mit unterschiedlichen Qualitäten ermöglicht. Das starke Gerüst aus Vegetationsflächen und Wegestruktur bietet Raum für unterschiedliche Nutzungen im Park. Das Angebot eines klassischen Kurparks mit Kneippanlage und Heilwasserquelle wird aufgegriffen und durch zusätzliche Angebote wie Flächen für Yoga, einen Kräutergarten zur unmittelbaren Naturerfahrung und -bildung sowie einen „grünen“ Veranstaltungsbereich mit Ahrblick erweitert. 

Zusätzlich zu der alltäglichen und kulturellen Nutzung des Parks soll das Areal künftig in Teilen die Anforderungen eines innerstädtischen Rückhalteraums bei Hochwasserereignissen erfüllen. Hierbei kommt vor allem der Ausgestaltung des Uferbereichs des Mühlenteichs eine zentrale Rolle zu. Der in überwiegenden Teilen durch Betoneinfassungen kanalisierte Bachlauf wird soweit es der vorhandene Baumbestand ermöglicht, naturiert und mäandrierend aufgeweitet.
Zudem werden die eingesetzten Oberflächen und baulichen Maßnahmen so gewählt, dass Schäden bei zukünftigen Hochwasserereignissen minimiert werden.
Neben umfassenden Maßnahmen im städtischen Raum, soll auch der Kurpark in den kommenden Jahren dazu beitragen, den negativen Auswirkungen des Klimawandels bestmöglich entgegenzuwirken. Hierzu werden entsprechende Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels umgesetzt. Ziel ist es, die Verwundbarkeit des gesamten Stadtgebiets in Bezug auf Extremwetterereignisse zu reduzieren und somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität in der Stadt zu leisten.